KREUZ UND QUER

 

Wer in die Schule kommt, gelangt in eine neue Welt. Jeder Schüler geht erst einmal ganz unwillkürlich auf Entdeckungsreise ins verworrene Land des Alphabets, lernt erste Zeichen, fügt sie dann zu Wörtern und später zu ganzen Sätzen zusammen. Für sie sind diese Techniken neue Formen der Kommunikation, denn Schrift ist Kommunikation. Losgelöst von den üblichen Lesekonventionen lassen sich an den Glaswänden Wörter in allen Richtungen kombinieren. Die Wände laden ein zum Suchen, Spielen, Raten und Kombinieren, gleichzeitig eröffnen sie dem Betrachter ein neues Raumgefühl. Je nach Entfernung und Perspektive zu den Wänden werden schwebend wirkende Buchstaben als Muster wahrgenommen oder sie lassen sich zu Wörtern kombinieren. Die versteckten Begriffe beziehen sich auf spielerische Weise auf die dahinter liegenden Räume, verbinden sich mit ihnen und tragen somit zu einem neuen sinnlichen Raumerlebnis bei.

 

Wandgestaltung und Orientierungsdesign im Rahmen des Neubaus der Offenen Ganztagsschule Weingarten-Lauenburg. Architektur: Architekten Johannsen und Partner

ALTARWAND

 

Bei der neuen Wandgestaltung im Chorraum wollte ich im übertragenen Sinne ein Bild aus Licht schaffen. Inspiriert wurde ich von dem vorhandenen und natürlichen Lichtspiel des Altarraumes, welches die Nische hinter dem Altar in weiche Farben eintaucht. In meiner Arbeit sind 50 farbige Holztafeln an der Wand angebracht, denn 50 Tage trennen Ostern von Pfingsten. Die Farben bilden sich aus den sieben Spektralfarben, die durch eine achte, dem Weiß als reine Farbe des Lichts, ergänzt werden. Als Sinnbild für die Ewigkeit und die Verbindung zwischen Himmel und Erde zieht sich ein Goldstreifen leicht gekippt aus der Senkrechten durch die Tafeln.

 

Wand- und Parament-Gestaltung der Christ-König-Kirche in Lokstedt im Rahmen der Renovierung durch das Architekturbüro: Architekten Johannsen und Partner

AUFSTEHEN

 

Aus den nackten, toten Steinen sprießt neues Leben. Die gelben Blüten der Osterglocken leuchten auf dem kargen, grauen Untergrund, während im Hintergrund langhalsige Baukräne wie Kreuze emporragen. Ein Ort der Gegensätze. Dort, wo etwas endet, beginnt etwas anderes. Ganz unverblümt und natürlich. Ein Neuanfang. Ein Wechsel. Ein Auferstehen.

 

Eine temporäre Installation mit 200 Osterglocken, entstanden im Rahmen der „Kreuzwege – durch verdrehte Welten“ in Hamburg

110km AUFWÄRTS

 

Ein Hauch von Nordsee

Manchmal, wenn alles still ist, die Autos weg sind, dann kann man die Nordsee auch in Hamburg spüren. Und dies, obwohl sie 110km entfernt ist. Genau hier, auf der Hansabrücke. Sind die Winde günstig, dann duftet es nach Wellen, Gischt und Strand. Es ist nur eine ganz zarte Brise, doch ein unverwechselbarer Hauch von Meer, Weite und Freiheit.

 

Temporäre Installation im öffentlichen Raum, entstanden im Rahmen der „Hafensafari2“ in Hamburg

EPPENDORFER ROULETTE

 

Ein Spiel mit statistischen Zahlen von Eppendorf. Wie eine Kugel beim Roulette kann der Besucher eine kleine Runde durch Eppendorf drehen. An verschiedenen Orten stößt er auf große Zahlenflächen. Sie sollen ihn zum Stoppen bringen – und zum Nachdenken. Auf dem einen steht mit weißer Schrift auf blauem Hintergrund „31 Finnen“, auf dem andern „5 Feuerwehrfrauen“ oder „1 Eichhörnchenrettung“. Die Zahlen und Fakten sind unmittelbar neben den Original Hausnummern gesetzt. Auch bei diesem Spiel gilt das Prinzip Zufall. Denn auf welches Gebäude die neugierige Kugel mit der dazu gehörigen Information fällt, ist dem Zufall überlassen.

 

Temporäre Installation im öffentlichen Raum, entstanden im Rahmen von „Kulturreich – Kunstaktion in Eppendorf“ in Hamburg

8m2

 

Samstag, 15. April

... In unserer letzten Nacht im Sand und unter dem Sternenhimmel dreht „Ali Baba“, der Fahrer des Küchenautos, noch einmal voll auf und erzählt uns in epischer Breite und viel Mimik und Gestik seine Vorstellung von Deutschland: Jacht, Krawatte, Taxi, Blues, ... Danach wird auf unserem 2m x 4m breiten Teppich getanzt und gesungen. Es ist schon erstaunlich. Die Wüste ist endlos und jeden Abend hocken wir auf den paar Quadratmetern Teppich, nehmen unsere Mahlzeit auf diesem bunten Fleck ein, halten unsere Siesta und Schwätzchen dort. Ein Leben auf engstem Raum, zusammengepresst, acht Tage und acht Nächte. ... Reisetagebuch Libyen 2000

 

Die Idee zu dieser Ausstellung entsteht nach einer Libyen-Reise im Jahr 2000. Das in einem Tagebuch festgehaltene Erlebte wir in Form von Skulptur, Film und abgeklebten acht Quadratmetern aufgegriffen.

 

Ausstellung in der Galerie „Im Wartezimmer“ in Hamburg

PLATZVERWEIS

 

Der Großneumarkt war in den 70er und 80er Jahren ein beliebter Szene-Treffpunkt Hamburgs. Nur ist er heute bei vielen Hamburgern in Vergessenheit geraten. Eher durch Zufall kreuzt man seinen Weg. Ziel meines Konzeptes ist ein neues Selbstverständnis für diesen besonderen Platz zu schaffen. Die Idee hierzu ist eine Spur zu legen, die auf den Großneumarkt verweist und seine Präsenz wieder in unser Gedächtnis ruft. Der Großneumarkt soll über seine Grenzen hinaus an ähnlichen Plätzen, an denen Menschen sich treffen, sichtbar gemacht werden. Neun Schilder mit der Aufschrifft „Großneumarkt“ und einer Angabe über die Entfernung zum Marktplatz werden an ausgesuchten Orten aufgestellt. Die Gestaltung des Schildes orientiert sich an der bestehenden Beschilderung für Straßen und Plätze, so sind Oberfläche, Form und Größe dieser Systematik entnommen. Die Spurensuche führt zur Spurenfindung. Die Entdeckungsreise endet oder beginnt am Großneumarkt, wo die Spuren zusammengeführt werden.

 

Temporäre Installation im öffentlichen Raum, entstanden im Rahmen von „Art meets Großneumarkt – Spurensuche“ in Hamburg

Astrid Reye | Visuelle Kommunikation | Grafik und Ausstellungsdesign

Pinneberger Str. 91 | 22880 Wedel | +49 (0)170 7353387 | mail@astridreye.de

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Visuelle

Kommunikation

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